Unternehmen werben um engagierte Talente

Fünfte Enactus-Kontaktmesse bei Freudenberg

Was haben die Freudenberg-Mitarbeiter Frederic Moeris und Lisa Ritthaler gemeinsam? Die beiden Talente haben sich als Studenten bei Enactus engagiert und über die Kontaktmesse „Students meets Enterprises“ den Berufseinstieg in die Freudenberg Gruppe gefunden. Über 70.000 Studierende und 550 Unternehmen sind weltweit in 36 Ländern für die Studierendenorganisation Enactus aktiv. Das Ziel: Mit unternehmerischen Mitteln Menschen in Not nachhaltig zu helfen. Über 150 sozial engagierte Talente sowie 50 Repräsentanten von 18 namhaften Unternehmen aus Deutschland diskutierten heute auf der fünften bundesweiten Kontaktmesse bei der Freudenberg Gruppe. „Enactus fördert Werte wie Unternehmergeist und gesellschaftliche Verantwortung. Freudenberg teilt diese Werte“, so Dr. Klaus-Peter Meier, Deutschland-Präsident von Enactus und bis 31. März CEO der Freudenberg-Geschäftsgruppe Freudenberg Home and Cleaning Solutions.

Es herrscht Aufbruchstimmung: Aus ganz Deutschland sind Studenten nach Weinheim gekommen, um an der Kontaktmesse teilzunehmen. Sie haben guten Grund zum Optimismus, denn ihr Netzwerk – der Enactus e.V. – wächst. Nicht nur die Zahl der engagierten Studenten hierzulande steigt, sondern es konnten auch als Sponsoren und Partner neue und namhafte Unternehmen gewonnen werden. „Das Angebot, mit so vielen Unternehmen an einem Tag ins Gespräch zu kommen, finde ich großartig“, stellt Son Pham fest, der in Regensburg Sprecherziehung und Betriebswirstschaftslehre studiert und als Teamleiter der dortigen Enactus-Gruppe anreiste. Seine Gruppe hilft Bauern in Namibia vitaminreiche Algen zu züchten, die einen wichtigen Beitrag zu der ansonsten sehr einseitigen Ernährung der Landbevölkerung leisten. Als Vertreter des Mannheimer Encactus-Teams ist Kenneth Hillig vor Ort. Er ist bereits seit zwei Jahren dabei und Mitinitiator eines Projekts, das benachteiligten Menschen helfen soll, sich auf dem Arbeitsmarkt zu integrieren.

Wie Veränderungsprozesse in Unternehmen erfolgreich gestaltet werden können, erläuterte Sarah O’Hare, Vice President Global Talent management der Freudenberg Gruppe in ihrer Ansprache zu dem Thema: „Vielfalt und Inklusion. Was bedeutet das überhaupt?“ Wichtig sei die Erkenntnis, dass für den Erfolg eines weltweit agierendes Unternehmen Vielfalt von zentraler Bedeutung sei. „Es ist unsere Aufgabe, Talente zu gewinnen, die gerade durch ihre Unterschiedlichkeit in der Lage sind, die Herausforderungen der Zukunft zu meistern. Wir sollten dabei nicht in Stereotypen wie Geschlecht, Hautfarbe oder Alter denken – sondern verstehen, dass wir bereits vielfältig sind und einander genau dadurch fördern und unterstützen. Eine solche im Unternehmensalltag gelebte Haltung bietet enorme Erfolgschancen.“

Dass die Kontaktmesse funktioniert, zeigen die Berufswege von Lisa Ritthaler und Frederic Moeris: Ritthaler ist 28 Jahre alt und arbeitet als Junior Commercial Development Manager bei Freudenberg Home and Cleaning Solutions. Auf das Unternehmen aufmerksam wurde sie bei der Kontaktmesse im Jahr 2016. Während ihres Masterstudiums an der RWTH Aachen war sie im Vorstand der dortigen Enactus-Initiative aktiv. „Ich wollte nach meinem Abschluss ins Konsumgütermarketing. Die Freudenberg Gruppe kannte ich noch nicht“, so Ritthaler. Auf der Kontaktmesse kam sie mit Dr. Klaus Peter Meier ins Gespräch, der sie ermutigte, sich auf eine Stelle im Unternehmen zu bewerben. Auch Frederic Moeris, Key Account Manager bei Freudenberg Sealing Technologies , stammt aus dem Aachener Enactus-Vorstand. Nach der Kontaktmesse im Jahr 2012 absolvierte er ein Praktikum bei FST und kehrte einige Zeit und einen Masterabschluss später zum Unternehmen zurück. „Auf der Kontaktmesse ist mir Freudenberg sehr positiv aufgefallen. Ich hatte interessante Gespräche mit Mitarbeitern und habe mich daraufhin direkt beworben“, so Moeris.

Er engagierte sich vier Jahre lang bei Enactus und unterstützte zahlreiche Initiativen, darunter auch „Samaki“ im ostafrikanischen Raum. In vielen Ländern der Region, zum Beispiel in Uganda, leidet ein großer Teil der Bevölkerung an Mangel- oder Unterernährung – ein Problem, dem das Aquaponic-Project „Samaki“ Abhilfe schaffen soll. In der Aquaponic-Anlage werden Fische und Pflanzen gleichzeitig in einem geschlossenen System gezüchtet. Dieses ist dank Solarzellen unabhängig von einer externen Stromzufuhr und kann ohne besondere technische Vorkenntnisse betrieben werden.. Nach einer Testphase an der RWTH Aachen soll die erste Anlage noch in diesem Monat in Uganda installiert werden. Bereits im Herbst 2018 kann, so die Hoffnung der Initiatoren, die erste Ernte erzielt werden.

Die Freudenberg Gruppe engagiert sich seit mehr als zehn Jahren als Partner von Enactus und ist in Deutschland Goldsponsor. In den Regionen Deutschland, China und den USA sind rund 20 Führungskräfte des Unternehmens im Vorstand der Organisation vertreten. Einige Enactus-Studierende schreiben ihre Abschlussarbeiten im Unternehmen oder absolvieren Praktika.