Es habe etwas Spielerisches und Künstlerisches, den ganzen Tag lang mit Farben zu experimentieren, erklärt sie – vor allem, wenn man eine echte Leidenschaft für die Chemie hat und über ein solides wissenschaftliches Fundament verfügt. Damit ist sie nicht nur Chemikerin, sondern auch so etwas wie eine Lebensmittelkünstlerin.
Die Lebensmittelindustrie ist einer der am stärksten regulierten Sektoren der Welt. Jedes Produkt und jede Rezeptur müssen innerhalb eines strengen gesetzlichen Rahmens entwickelt werden. Diese Vorschriften können Nsa‘nkwe‘ni allerdings nicht den Spaß verderben, denn sie liebt die Welt der Farben. „Ich gehe mit offenen Augen und offenem Geist durch die Welt, damit ich über die neuesten Entwicklungen in der Lebensmittelindustrie auf dem Laufenden bleiben kann“, sagt sie.
Sie erklärt zum Beispiel, dass Spirulina, eine proteinreiche Blaualge, die in Europa seit Jahrzehnten eine Standardzutat in Lebensmitteln ist, in Kanada erst im Jahr 2020 für die Verwendung in Lebensmitteln zugelassen wurde.
Für die Lebensmittelfarben von CAPOL sei das eine gute Nachricht, sagt Nsa‘nkwe‘ni, denn es eröffne viele neue Möglichkeiten, etwa zum Färben von blauen Gummibärchen. Blau ist wie Weiß eine schwierige Farbe. Vor allem bei säurehaltigen Lebensmitteln wie Gummibärchen bekommt man ohne Spirulina keine blaue Farbe hin. „Aber Kinder lieben blaue Lebensmittel! So können wir die Welt der Lebensmittelfarben auf natürliche Weise bereichern."