Einblicke in die Arbeitswelt von Magaly Cruz

Im Gespräch mit Magaly Cruz merkt man schnell, dass sie lieber Taten walten lässt, als viele Worte zu machen. Seit fast 14 Jahren arbeitet die 33-Jährige schon bei Freudenberg Medical.

Doch ihre Verbindung zum Unternehmen besteht noch länger, denn schon Cruz’ Mutter war bei ebenfalls Freudenberg angestellt. Fünf Jahre lang teilten sie sich sogar den gleichen Arbeitsplatz. Zunächst Maschinenführerin, dann Qualitätsingenieurin, heute Schichtleiterin – die junge Amerikanerin durchlief alle Aufgaben. Am hochmodernen globalen Hauptsitz der Geschäftsgruppe in Beverly leitet sie insgesamt drei Produktionsschichten – eine beachtliche Leistung, die Cruz in der für sie typischen Manier leidenschaftlich sachlich reflektiert.

Ich arbeite gern an Produkten, die das Leben verbessern.“

Magaly Cruz, Schichtleiterin bei Freudenberg Medical

„Wenn ich zur Arbeit komme, brauche ich als Erstes einen Kaffee“, sagt Cruz und fügt hinzu: „Ich bin eigentlich kein Frühstücksmensch.“ Das ist nicht weiter verwunderlich, denn an einigen Tagen der Woche beginnt ihr Job bereits um 3 Uhr nachts, aber: „Ich arbeite gern an Produkten, die das Leben verbessern. Medizinische Geräte und Komponenten haben mich schon immer interessiert.“ Schon als junges Mädchen wollte sie deswegen mehr über den Arbeitgeber ihrer Mutter erfahren. „Sie war 14 Jahre lang Maschinenführerin. Hätte sie nicht in eine wärmere Region ziehen wollen, würden wir heute noch zusammenarbeiten.“ War es nicht schwierig, am gleichen Ort beschäftigt zu sein? „Überhaupt nicht, wir stehen uns sehr nahe. Ich habe unseren gemeinsamen Arbeitsalltag sehr genossen.“

Ein Gefühl von Familie und Vertrautheit ist spürbar, wenn Cruz über ihre Kolleginnen und Kollegen spricht. Insgesamt 20 Mitarbeitende halten die Produktion in Beverly mit den drei Schichten rund um die Uhr am Laufen. Egal zu welcher Uhrzeit Cruz ankommt, sie erkundigt sich zuerst persönlich bei allen Schichtkolleginnen und -kollegen, wie es ihnen geht. „Erst dann schaue ich mir die Maschinen und die Zahlen genauer an.“ Das Team ist sehr gut eingespielt: Nur in Ausnahmefällen, so Cruz, gebe es Herausforderungen zu lösen.

Der Hauptsitz von Freudenberg Medical ist auf die Herstellung medizinischer und implantierbarer Silikone und Hochleistungskunststoffe für den Einsatz im und am menschlichen Körper spezialisiert. „Meinen drei Jungs im Alter von 13, 8 und 5 Jahren habe ich meine Arbeit anhand eines Schnullers erklärt“, so Cruz. Seit Jahrzehnten beruhigt das beliebte Silikonprodukt Kleinkinder auf aller Welt und Freudenberg Medical beliefert große amerikanische Handelsketten mit den kleinen Alltagsbewältigern. Cruz und ihr Team stellen aber auch hochkomplexe Komponenten her, darunter Sekundärdichtungen für die Plasmagewinnung und umspritzte Schläuche für Blutgas-Testsysteme.

Wegen diesen und weiteren medizinischen Komponenten wurde der Standort in der Corona-Pandemie als essenzieller Lieferant eingestuft. „Wir haben durchproduziert“, sagt Cruz. Dabei fiel es dem Team nicht schwer, sich auf die COVID-19-Maßnahmen umzustellen: Bereits vor der Pandemie erforderte die Arbeit im Reinraum besondere Gesundheits- und Sicherheitsvorkehrungen. „Wir ,verkleiden‘ uns jeden Tag, bevor wir an unseren Arbeitsplatz gehen. Neben Überzügen für Schuhe gehören auch Haarnetze, Handschuhe und Schutzbrillen zu unserem Alltag. Einige meiner männlichen Kollegen tragen auch spezielle Netze, um ihren Bart zu verdecken.“ In dieser Umgebung fühlt sich Cruz wohl.

In der Reinraumumgebung fühle ich mich am wohlsten.

Neben dem hochmodernen Reinraum und dem für sie kürzeren Arbeitsweg nach Beverly macht für Cruz vor allem das gemeinsame Lernen mit anderen Kolleginnen und Kollegen den Reiz ihrer Arbeit aus. „Unser Team besteht aus einer gesunden Mischung aus Jung und Alt. In der zweiten und dritten Schicht schule ich die Jüngeren oder die neu Dazugestoßenen an den Spritzguss- und Montagemaschinen und mache sie mit Operational-Excellence-Konzepten vertraut. Die restlichen Teammitglieder sind gut eingespielt und benötigen vergleichsweise wenig Anleitung und Unterstützung.“ Es ist dieses unterstützende und gemeinsame Lernen, inklusive der Weitergabe des bereits Erlernten, das Cruz besonders an ihrer Tätigkeit schätzt. „Egal, ob es um Operational-Excellence-Programme, die Zielerreichung oder die Verbesserung unserer Maschinen geht – meine besten Erinnerungen bei Freudenberg sind mit Lernen und Schulungen verbunden. Je mehr wir wissen, desto besser – als Mensch, als Team, als Unternehmen.“

In diesem Miteinander spielt die freundliche und aufgeschlossene Atmosphäre innerhalb des Teams eine wichtige Rolle. „Wir sind nicht nur in Bezug auf Alter ein sehr heterogenes Team. Auch unsere Herkunft ist unterschiedlich. Meine Eltern kamen aus Puerto Rico hierher und ich fühle mich dem Land verbunden. Andere Kolleginnen und Kollegen haben kambodschanische, vietnamesische, indische oder lateinamerikanische Wurzeln. Die vielen Sprachen machen das Arbeitsumfeld umso spannender, aber das Beste aus allen Welten passiert an Thanksgiving, wenn jeder von uns ein traditionelles Gericht für ein großes Festessen mitbringt. Leider hat uns die Pandemie zuletzt einen Strich durch die Rechnung gemacht, aber ich freue mich schon auf das nächste gemeinsame Treffen, sobald es die Situation zulässt.“

Wenn Cruz nicht gerade ihr Team unterstützt, ist sie mit ihren drei Söhnen beim Football-Training anzutreffen. „Montags bis donnerstags wird trainiert. Sonntags nach der Kirche finden die Spiele statt und ich stehe am Rand und feuere meine Jungs an.“ Training, Lernen, Spaß, Hingabe, Familie und Teamplay – für all das steht Magaly Cruz auf leidenschaftlich sachliche Art.

Wir sind nicht nur in Bezug auf Alter ein sehr heterogenes Team. Auch unsere Herkunft ist unterschiedlich.

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